Das Nierenzellkarzinom ist die häufigste Form von Nierenkrebs. Rund 1’100 Personen erkranken in der Schweiz jedes Jahr neu daran. Dabei sind Männer doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Die Erkrankungsrate steigt mit zunehmendem Alter und ist um das 75. Lebensjahr am höchsten.

Nierenkrebs, auch bekannt als Nierenkarzinom, Nierenzellkarzinom oder Adenokarzinom der Niere, ist eine Tumorerkrankung der Niere.

Was ist Nierenkrebs?

Nierenkrebs ist eine Krebsart, die in der Niere beginnt. Er kann entstehen, wenn ursprünglich gesunde Zellen in der Niere anfangen, unkontrolliert zu wachsen, sich zu teilen und in umliegendes Gewebe einzuwachsen. Diese sich schnell vermehrenden Zellen können einen Tumor bilden.

In der Regel ist nur eine der beiden Nieren von einer Tumorerkrankung betroffen. Zu Beginn bleibt der Tumor meist auf die Niere beschränkt. Er kann sich jedoch in benachbartes Gewebe, die Lymphknoten oder andere Organe des Körpers ausbreiten.

Arten von Nierenkrebs

Nierentumore werden nach der Art des Gewebes, in dem sie sich entwickeln, unterschieden. Dabei ist das Nierenzellkarzinom (in Englisch Renal Cell Carcinoma, RCC) genannt, die häufigste Form von Nierenkrebs.

  • Nierenzellkarzinom: Rund 90 % aller Diagnosen bei Nierenkrebs sind Nierenzellenkarzinome. Es gibt verschiedene Subtypen des Nierenzellkarzinoms, die sich nach ihrer Zellart und den Tumoreigenschaften unterscheiden.
  • Übergangszellkarzinom (Urothelkarzinom): Rund 5-10 % der Nierenkrebserkrankungen sind Übergangszellkarzinome (in Englisch Transitional Cell Carcinoma, TCC). Sie werden auch Urothelkarzinome genannt. Diese Krebserkrankungen entstehen nicht in der Niere selbst, sondern in der Auskleidung des Nierenbeckens, deren Zellen «Übergangszellen» heissen.

Es gibt noch weitere seltenere Arten von Nierenkrebs wie Wilms-Tumore und Nierensarkome.

Symptome

In den meisten Fällen verursacht Nierenkrebs erst Beschwerden, wenn die Krankheit schon fortgeschritten ist.

Zu den möglichen Symptomen von Nierenkrebs zählen:

  • Blut im Urin
  • Einseitige Schmerzen im unteren Rücken
  • Eine ertastbare Verhärtung auf einer Seite im unteren Rückenbereich
  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Anhaltendes Fieber, das nicht auf eine Infektion zurückzuführen ist
  • Anämie (niedrige Anzahl roter Blutkörperchen)

Wichtig: Diese Symptome können auch durch andere Krankheiten verursacht werden und müssen nicht zwingend ein Zeichen für Nierenkrebs sein. Es ist jedoch ratsam, diese ärztlich kontrollieren zu lassen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen für Nierenkrebs sind bis heute nicht bekannt. Es gibt jedoch einige Faktoren, die das Risiko für Nierenkrebs erhöhen können.

Dazu zählen unter anderem:

  • Rauchen
  • Adipositas (krankhaftes Übergewicht)
  • Hoher Blutdruck
  • Nierenkrebs in der Familie
  • Bestimmte Industriechemikalien, z. B. das Lösungsmittel Trichloroethylen
  • Bestimmte Medikamente, z. B. das Schmerzmittel Acetaminophen
  • Bestimmte Krankheiten wie die Von-Hippel-Lindau-Krankheit
  • Vererbung

Behandlungsmöglichkeiten

Die Operation gilt als Hauptbehandlung bei Nierenkrebs. Je nach Stadium und Lage des Tumors kann entweder nur ein Teil des Nierengewebes (sogenannte partielle Nephrektomie) oder die gesamte Niere (sogenannte radikale Nephrektomie) entfernt werden.

Wenn eine Operation nicht infrage kommt, gibt es weitere Optionen.

Dazu zählen:

  • Ablation: Bei der Ablation können kleinere Tumore auf unterschiedliche Weise zerstört werden, ohne sie chirurgisch zu entfernen: mit extremer Kälte, mit hochenergetischer Strahlung oder durch die direkte Injektion von Äthanol (Alkohol) in den Tumor.
  • Active Surveillance (Aktives Zuwarten): Das bedeutet, dass bei kleinen Nierentumoren zunächst sorgfältig beobachtet wird, ob und wie schnell sie wachsen, bevor eine andere Behandlung gewählt wird.
  • Strahlentherapie: Bei dieser Therapieform wird hochenergetische Strahlung eingesetzt, um die Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu verlangsamen.
  • Zielgerichtete Therapien: Diese spezifisch entwickelten Medikamente können bestimmte Mechanismen und Wege, die für das Wachstum, die Teilung und die Ausbreitung von Krebszellen verantwortlich sind, gezielt blockieren oder verlangsamen.
  • Immuntherapien: Diese biotechnologisch hergestellten Medikamente können das körpereigene Immunsystem aktivieren oder verstärken, um Krebszellen effektiver zu erkennen und zu zerstören.
  • Chemotherapien: Bei der Chemotherapie werden Medikamente eingesetzt, die im Blutkreislauf zirkulieren und schnell wachsende Zellen einschliesslich Krebszellen, im ganzen Körper erreichen und töten können.

Welche dieser Therapien eingesetzt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem vom Gesundheitszustand, aber auch von der Grösse, der Lage, den Eigenschaften und der Ausbreitung des Tumors. Es ist auch möglich, dass Therapien kombiniert oder nacheinander angewendet werden.

CH-ONC-24-00014, 04/2024

Weitere Therapiebereiche

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Es gibt viele verschiedene Arten von Brustkrebs. Auch Männer können davon betroffen sein.

Gebärmutterkörperkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Sie tritt vor allem bei Frauen nach der Menopause auf.

Leberkrebs ist eine Tumorerkrankung der Leber. Sie tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Die Erkrankungsrate steigt mit zunehmendem Alter.

Weichteilkrebs, in der Medizin auch Weichteilsarkom genannt, ist eine seltene Tumorerkrankung, die in verschiedenen Gewebearten entstehen kann.

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